Bahnhof Buchenberg

Der Fahrplan von 1909:

Isny ab 6.3011.104.30
Kempten an8.361.206.40
Kempten ab6.3010.004.30
Isny an8.3612.106.40

Neben dem Bahnhofsgebäude steht noch ein Relikt aus der Bähnle-Zeit. Die Zahl 13 auf der Nordseite des Kilometersteins weist auf die Entfernung nach Kempten, die Zahl 24 auf der Südseite auf die Entfernung nach Isny hin. Auf der Bahnstrecke Kempten – Isny wurden nur ganze Kilometer angezeigt, auf heutigen Zughauptstrecken in Deutschland findet man alle 100 Meter sogenannte Hektometerzeichen.

Herr Schaffner, stimmt es, dass der Lokführer, der hier als erster in den Kreuzungsbahnhof Buchenberg einfährt, die Weichen stellen muss?

Der Bahnhof sieht genauso aus wie der in Kürnach, kann das sein?

Wie lange schon gibt es das Bähnle?

Respekt, das hört sich nach einer Meisterleistung an.

Das Heimatmuseum Buchenberg beherbergt eine Dauerausstellung zum „Isny-Bähnle“.
Das Museum befindet sich in der Eschacher Str. 35 b, Buchenberg – etwa 300m nordwestlich von hier.

Film „Das Isny-Bähnle“ von Hubert Jäger

Hubert Jäger, ein gebürtiger Isnyer und seiner Heimat verbundener Hobbyfilmer, lässt mit seiner Filmdokumentation aus historischen Aufnahmen dieses wichtige Kapitel Heimatgeschichte wieder aufleben. „Das Isny-Bähnle“ erzählt von der Zugverbindung, die 75 Jahre lang als pulsierende Ader Leben in die Region brachte.

Der 50-minütige Streifen zeugt vom geschäftigen Treiben an den Bahnstationen bis hin zu Nahaufnahmen der Gleisabbrucharbeiten im Jahr 1986, die die Wehmut über das Ende der Ära verdeutlichen.

Buch „Das Isnyer Bähnle“ von Erhard Ott

Warum grüßt eine Kuh tagtäglich aus dem Bahn-Wartehäuschen? Und warum wird ein Scheunentor als «Futter» für die Dampflok geopfert? Die Antworten finden sich in dem Buch von Erhard Ott «Das Isnyer Bähnle».

Der Autor beschreibt die anrührende und faszinierende Chronologie der Bahnlinie Kempten-Isny, die von 1909 bis 1984 existierte. Pläne, Fotos und Zeitungsberichte ergänzen das Buch, das vom Heimatgeschichtlichen Verein Buchenberg vorgestellt wurde.

Bereits zur Bähnle-Zeit war Buchenberg ein beliebter Ausgangspunkt für Wintersportler aus Kempten. Mit Tourenski ging’s entweder von Kürnach auf den nahe gelegenen Blender oder von Buchenberg über das Cafe Goll auf den Buchenberg und von dort stetig bergab zurück nach Kempten.

Ja so war’s!

Dem Bauern hat’s pressiert, als er vor dem Bahnagenten stand und der Zug schon auf das Abfahrsignal wartete. „Gib mir no schnell an Aufhockzettl!“

„Lange Güterzüge blieben gelegentlich auf dem Weg nach Buchenberg „stecken“. Der Zug rollte dann zurück und nahm Anlauf für einen zweiten Versuch. Scheiterte auch dieser, wurde zum Schieben eine „Hilfslok“ aus Kempten angefordert.“


„Neben dem Buchenberger Bahnhof lag die Bahnhofswirtschaft. Bevor ein Zug dort ankam, gab entweder der Lokführer ein Pfeifsignal – jeder Pfiff ein Bier –, oder – bei Sichtkontakt mit dem Wirt – streckten ihm die Bediensteten so viele Finger entgegen, wie sie zur Rückfahrt Bier ordern wollten. Die Getränkeaufnahme bei der Rückfahrt klappte immer.“

„Es hatte sich wieder ausgiebig lange hingezogen in der ‚Krone‘. Wie der Baltes so gegen Morgen heim nach Buchenberg fährt, bleibt er – in der Meinung, schon daheim zu sein – auf dem Bahnübergang stehen. Und weil er ja sowieso bald in den Stall müsse, lohne es sich gar nicht erst, ins Bett zu gehen. So fiel er alsbald in den wohlverdienten Schlaf.
Dass Baltes noch gar nicht daheim war, erfuhr er bald darauf von einem Zugführer, der mit dem Bähnle von Kempten nach Isny unterwegs war.


„Mittwochs war für die Bauern entlang der Bahnstrecke Bähnle-Tag und viele von ihnen fuhren nach Kempten. Es hieß dann: „Do isch koi Platz mea, huit isch Feldherretag.“ (Da ist kein Platz mehr, heute ist „Feldherrentag“.)