Guten Tag der Herr. Gehen Sie an den Gleisen spazieren?
Grüß Gott. Zum Spazieren habe ich keine Zeit. Ich bin Streckengeher und kontrolliere die Gleisanlagen. Stellen Sie sich vor, in der Nacht wäre ein Baum auf die Schienen gefallen…
Ich verstehe. Ihnen haben alle Passagiere und auch der Lokführer ihre Sicherheit zu verdanken. Gehen Sie täglich hier entlang?
Ja, jeden Tag und das bei Wind und Wetter. Jeder Streckenwärter hat einen bestimmten Abschnitt zu kontrollieren. Da kommt schon eine hübsche Strecke zusammen, ein Spaziergang ist dann nicht mehr nötig. Eine kurze Rast in der Bahnhofswirtschaft wie hier in Hellengerst muss zwischendurch auch mal sein …
Dann möchte ich mich einmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Arbeit, die uns vor Unfällen schützt.
Gern geschehen, das ist meine Arbeit, pfiagott.
Von der Freundlichkeit der Bähnle-Schaffner:
…. Der Schienenbus steht abfahrbereit. Der Schaffner betritt den Bus: „Hot ebbar sein Schirm vergessa? Im Warteraum stoht no oiner.“ Niemand rührt sich. Der Schaffner geht zurück und holt den Schirm, spannt ihn auf und fragt erneut: „G’heat der Schirm ebban?“ Da finden seine Worte Gehör: „Jessas na, des isch ja d’r mei!“
Hellengerst war Deutschlands höchstgelegener Bahnhof im Normalspurnetz. Zwischen Hellengerst und Weitnau gab es noch die Haltepunkte Tobelmühle, Leutfritz und Moos.
Die Bahnhofswirtschaft wurde bekannt als „Pension Friedrichsruh“ in Christian Wagners prämiertem Film „Wallers letzter Gang“. Hier am Bahnhof Hellengerst kommt der Streckengeher Waller regelmäßig vorbei. Selbst im Ruhestand nach der Stilllegung des Isny-Bähnles passiert Waller diese Strecke ein letztes Mal auf einer Reise in seine eigene Vergangenheit.